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GYPT-2016 beginnt am Mittwoch, den 9.9. um 14:00 Uhr in der Physik der SAS, Bürgerweide 33, 20535 HH Biebl@Sankt-Ansgar-Schule.org

Abgeschlossenes Projekt - IYPT-2015

Platz 13 für das deutsche Team und Bronze

Herzlichen Glückwunsch

Einzelheiten

Informationen bis Juli 2015

Informationen zum Standort

IYPT - 2015

  • 27.6. bis 4.7. 2015 in Thailand

AYPT - 2015

GYPT - 2015

  • 13.-15. März 2015 Teambildungsseminar in Ulm zur Nominierung des AYPT und IYPT
  • Vorbereitungen auf das Nominierungsseminar in Ulm (auch in der 2. Ferienwoche)
  • 13.-15. Februar 2015 2. GYPT in Dachau/München
  • 27.08.2014 - 14:00 Uhr Besprechung an der Sankt-Ansgar-Schule
  • 14.01.2015 - Die Zeit drängt. Die Arbeitszeiten verlängern sich, vor 19:00 Uhr geht keiner mehr
  • 28.01.2015 - Erste Runde der Vortragsprobe - ab jetzt wird täglich gearbeitet
  • 13.02.2015 - 10:00 Uhr Fahrt nach München zum GYPT in Dachau
  • 15.02.2015 - Auswahl der 10 WORKSHOP-Teilnehmer - Dominika S. ist dabei
  • 16.02.2015 - Vorbereitungsbeginn für den 13.3.

Die neue Aufgaben

IYPT 2015

Bronze für Deutschland - Herzlichen Glückwunsch

GYPT

Hamburger Abendblatt - Die Welt - Die Zeit - Deutsch Physikalische Gesellschaft DPG

1. Wettkampftag

Auftakt und erster Fight!

IYPT: Auftakt gegen starkes Russland

Thailand mag pfiffige Schüler mit Stärken in Physik. Nicht anders lässt sich erklären, dass in der Stadt Nakhon Ratchasima ganze Straßen von Flaggen zum 28. International Young Physicists' Tournament, dem kurz IYPT genannten Physik-Weltcup, gesäumt sind. Bei über 30 Grad feuchter Schwüle haben Teams aus 27 Staaten von allen Kontinenten bis spät in die Nacht den Weg nach Khorat, wie die Stadt kürzer genannt wird, gefunden. Ausschlafen und am Pool liegen ist hier jedoch nicht angesagt. Denn schon früh am Morgen begann der Wettbewerb im großen Hörsaal der Suranaree University of Technology.

Parallel zur Flaggenparade schaute das deutsche Team mit Dominika Stronczek, der Auslosung für die insgesamt fünf Wettkampfrunden entgegen. Russland und Thailand entpuppten sich als die ersten Gegner. „Ausgerechnet Russland, die waren vergangenes Jahr knapp besser als wir“, erinnert sich Teammitglied Jonas Landgraf, der sich für Khorat zum zweiten Mal einen Platz in der Physik-Nationalmannschaft gesichert hat.

Erster Wettkampf gegen Thailand und Russland

Dominika kam heute in Ihrer Rolle als unterstützendes Team-Mitglied für Ihre Mannschaft zum Tragen. Während Jonas als Reporter fungierte, Carina opponierte und Sina als Reviewer die gegnerischen Mannschaften beurteilte.

Gleich in der ersten Runde des Wettkampfs werden sich Russen und Deutsche schnell einig. „Wet and dark“ - „Nass und dunkel“ hieß das Thema. Die Russen trugen vor, warum nasse Kleidung dunkler erscheint als trockene. Carina Kanitz vom deutschen Team war der nur auf den ersten Blick schlüssige Vortrag nicht genug. Mit Sachkenntnis und feinem Gespür offenbarte sie die Schwachstellen in der Präsentation der Russen. „Das war nicht so schwer“, sagt sie, „denn ich habe gesehen, dass Pavel das Problem nicht völlig verstanden hatte.“ Mit diesem Wissen hat sie die Diskussion beherrscht, ließ sich nicht provozieren und überzeugte letztlich auch die Jury.

Jonas Landgrafs Formeln zur gezwirbelten Angelschnur

Im zweiten Durchlauf tauschten die Teams ihre Rollen einmal durch. Nun lag es an Jonas Landgraf, die Physik hinter einem „künstlichen Muskel“ aus einer Angelschnur aus Kunststoff zu erläutern. Mit fundierten Theorien aus aktueller Fachliteratur erfasste er das Thema. Der Weidener erklärte ein Experiment, bei dem er die Angelschnur aufzwirbelte und mit heißer Luft in der Spiralstruktur fixierte. Mit seinen Formeln und Versuchen konnte er zeigen, warum sich die in einer Spirale verdrehte Schnur bei Hitze zusammen zieht. Allein konnten nicht alle – weder die Kritiker des Teams Thailands noch einzelne Jurymitglieder seinen pfiffigen Erklärungen folgen. „Offenbar habe ich das Thema zu komplex und umfassend erklärt“, sagt er mit Seitenblick auf die Jury, von deren Bereitschaft für ungewöhnliche Ansätze er sich mehr versprochen hatte. Aber Wettkampf ist Wettkampf und die Jury entscheidet. So sicherte Jonas dem deutschen Team noch gute 5,4 Punkte im Durchschnitt.

Mut fassen im dritten Durchgang

Etwas niedergeschlagen, aber längst nicht entmutigt folgt nach nur zehn Minuten Pause der dritte und letzte Durchgang des Tages. Das deutsche Team spielte nun die Rolle des Reviewers, der sowohl Vortragenden als auch Kritiker auf Diskussionsstil und fachliche Kompetenz hin beurteilen musste. Das Thema: Die Flugbahn eines rotierenden Zylinders aus zwei Plastikbechern. Tapfer zeigte der Thailänder Panithan Jeerasuwannakul Experiment, Video und Grafiken. Diese Vorlage mit Schwächen auf beiden Seiten – Reporter und Kritiker – kam Sina Hartung gerade recht. Trotz deutlich kürzerer Redezeit legte sie ihren Finger in die Wunde mäßiger Argumente. Vor allem das thailändische Team litt unter Sinas Analyse, die die Schwächen des russischen Teams etwas vernachlässigte. Sina in ihrer Rolle als würdige „Kapitänin“ des deutschen Teams erhielt von der Jury dreimal die hohe Wertung acht und zweimal sieben.

Mit einem kleinen Wermutstropfen endete so der erste Wettkampftag dennoch erfolgreich für das deutsche Team. Im direkten Vergleich mit Russland und Thailand liegt Sinas Gruppe deutlich vorne. Und unterm Strich nach allen Wettkämpfen aller 27 Teams steht das deutsche Team nun auf Platz sieben. Eine gute Basis, um in den noch kommenden vier Wettkampfrunden sich weiter nach oben zu arbeiten.

Müde und hungrig genossen alle Teams vereint noch ein typisches Thai-Buffet. Und einige kamen am Abend doch noch auf ihre Kosten: Zurück im Weltcup-Hotel tummelten sich die Kontrahenten des Tages gemeinsam im Schwimmbad und ließen die Hitze des Tages und des ersten Gefechts hinter sich.

noch mit leichtem Jetlag aber voller Erwartungen: das deutsche Team bei der Eröffnungszeremonie Foto: Jan Oliver Löfken

Das deutsche Team in der Rolle des Opponent im ersten Fight Bericht und Foto: Jan Oliver Löfken

2. Wettkampftag

Achterbahn-Fahrt

Dominika glänzt gegen Singapur und Österreich

War´s das Obst oder doch der Salat? Die Suche nach den Ursachen war Ann-Kathrin Raab aus Rosenheim und zwei der Betreuer des deutschen Teams am Montag morgen völlig egal. Entsprechend schwankte die Stimmung auf dem Weg zum 2. Physik-Weltcuptag mit gleich zwei Wettkämpfen zwischen Aufregung und Zweifel. Ohne Ann-Kathrin ging es zur Uni. Am Vormittag stand die 2. Runde gegen einen der Favoriten, Singapur, und Österreich auf dem Programm. Kurz vor Beginn stieß Ann-Kathrin doch noch unter Mühe dazu. Ein Einsatz, für den das gesamte Team im Laufe des Tages noch sehr dankbar sein sollte.

So ermutigt glänzte die Hamburgerin Dominika Stronczek beim ersten Wettkampf gegen Singapur und Österreich. Dominika schaffte es, die Wissenslücken bei beiden Gegner offen zu legen. Belohnung war die höchste Bewertung der Jury mit 6,83 Punkten. „Nach diesem Auftakt war ich schon sehr optimistisch, und blieb es auch den ganzen Tag„, sagt Dominika.

Im zweiten Teil dieser Wettkampfrunde hielt die Erlangerin Carina Kanitz dem Gewitter der Singapurianer von Simulationen und idealisierten Versuchsreihen wacker stand und kritisierte am singapurianischen Team, dass die wichtigen Inhalte trotz der Masse der Präsentation einfach auf der Strecke blieben. Und genau diesem Kritikpunkt folgten auch Teile der Jury. Im dritten Teil der zweiten Runde fanden die Herausforderer aus Österreich mit einem Halbleitereffekt aus dem 20. Jahrhundert eine Lücke im Repertoire des deutschen Teams. Trotz des klaren und stringenten Vortrags Sina Hartungs aus Ulm konnte sie jedoch die Jury nicht vollends überzeugen. Damit zogen Singapur und Österreich in der Gesamtwertung dieser Runde am deutschen Team vorbei, was damit im Gesamtklassement nach dem zweiten Fight von Rang 7 auf Rang 12 abrutschte.

Gleich nach dem Mittagessen sollten die Gegner der dritten Wettkampfrunde, USA und Korea, jedoch merken, was es bedeuten kann, Kraft aus einer Niederlage zu schöpfen: Jonas Landgraf aus Weiden beherrschte sein Thema wie aus dem Effeff. Fast alle Fragen parierte er ordentlich. Die Gesamtwertung reichte jedoch noch nicht um an den USA und Korea vorbei zu ziehen. Die Chance auf den Titel schien damit in weite Ferne zu rücken. Doch das Blatt wendete sich schneller als gedacht. Ann-Kathrin, die sich morgens noch mühsam in die Wettkampfarena schleppte, avancierte zum Joker des Tages. Souverän fand sie mehr Kritikpunkte als die eigentlich als Opposition agierenden Amerikaner. Das Resultat: Deutschland fast gleichauf mit Korea und deutlich vor den USA .

Für das Team kam diese geglückte Aufholjagd wie gerufen. Und dieser neu entflammte Teamgeist, gekoppelt mit Fachkenntnis und Hartnäckigkeit sollte belohnt werden. Die Amerikaner waren nun fast zu bedauern. Nicht nur Ann-Kathrin war nach diesem Erfolg ein anderer Mensch als noch am Morgen. Das ganze Team lebte auf, lachte, diskutierte noch lebhaft mit Juroren und freute sich aufs Abendessen, auch die Drei, die es in der Nacht zuvor böse erwischt hatte. So kann das Team am Dienstag gestärkt, komplett und ein gutes Stück erfahrener in die vierte von fünf Vorrunden starten.

Dominika und Sina

3. Wettkampftag

Stark im Hintergrund: Dominika behält den Überblick

Hoch optimistisch ging das deutsche Team um die Hamburgerin Dominika Stronczek aus der zweiten Runde im Physik-Weltcup heraus. Das Ziel für den dritten Tag war klar: Trend fortsetzen und Plätze gutmachen. Dominika musste heute zwar nicht direkt in die Wettkampfarena einziehen, lieferte aber wertvolle Daten aus dem Hintergrund. „Heute habe ich das Protokoll geführt“, sagt sie. Das mag sehr simpel klingen. „Doch es ist sehr wichtig, um den Überblick über alle Vorträge und Diskussionen zu behalten„, weiß Dominika. Mit ihrer Unterstützung ist das auch geglückt. Aus den Kämpfen gegen Tschechien und Australien ging das deutsche Team mit guten Punktzahlen (6,8; 5,6; 5,7) heraus.

So konnte sich heute das Fünfer-Team gut behaupten. Seine Position im Gesamtklassement. Platz 10 bietet weiterhin gute Aufstiegschancen, da der Punktunterschied zum Umfeld nur sehr gering ausfällt. Bevor es wieder zur Vorbereitung für den nächsten Wettkampftag an den Schreibtisch ging, stand aber ein allererster Ausflug an. Die Schar der Jungphysiker war froh, nach drei Tagen endlich die Kette aus Hotel, Minibus, Universität durchbrechen zu können. „Nun haben wir endlich auch mal etwas vom Land gesehen“, sagt Carina Kanitz aus Erlangen.

Ziel der Kolonnenfahrt mit über 30 Minibussen - fast wie bei einem Staatsempfang - war die Tempelanlage Wad Ban Rai. Historische Bauten oder zumindest ein traditionelles Monument mit Pagodendächern hatten die Weltcup-Teilnehmer erwartet. Denn in dieser Region Thailands finden sich noch heute zahlreiche Zeugnisse des Khmer-Reiches von vor 800 Jahren, vergleichbar mit dem Weltkulturerbe Angkor Wat im benachbarten Kambodscha. So war die Überraschung groß, schon aus der Ferne einen überdimensionalen Elefanten ausmachen zu können. Tatsächlich überragte ein steinerner Elefant, verziert mit bunten Mosaiken, einen kleinen See. „Der Tempel war einfach riesig ich habe so etwas noch nie zuvor gesehen„, sagt Dominika. Hoch wie ein Mietshaus finden in dem Tempel hunderte Gläubige und neugierige Touristen Platz. Gebaut wurde er erst vor wenigen Jahren.

Bei Temperaturen von fast 40 Grad freuten sie alle Weltcup-Teilnehmer über die Seelage. Für die hiesige Religion hat die Kombination aus Tempel und Wasser eine mythische Bedeutung. Die Jungphysiker waren eher für den kühlen Luftzug dankbar, der von der Wasserseite die flirrende Luft durchwirbelte. Die Hitze machte auch Dominika etwas zu schaffen, ist sie als Norddeutsche doch eher ein frischeres Klima gewöhnt.

Auf den ersten realen Eindruck des Gastgeberlandes folgte am Abend direkt der nächste. Die Minibus-Kolonne steuerte ein typisch thailändisches Buffet-Restaurant an. Krabben, Huhn, Schwein und Fisch konnte jeder im eigenen Topf auf dem Tisch garen. Schmackhaft wurde es mit den zahlreichen Saucen. Bei nicht wenigen überwog die Skepsis, einige probierten sich tapfer durch. „Einige waren scharf, sehr scharf“, sagt Ann-Kathrin Raab (17) aus Rosenheim. „Aber es war auch wieder schön, mal ganz schlichte Pommes Frites zu bekommen„, findet Teamkollege Jonas Landgraf aus Weiden. Dem konnte Dominika nur zustimmen: „So gut das Essen war, aber von Reis habe ich erst mal genug.“

Nach gut fünf Stunden ganz ohne Physik ging auch dieser Ausflug zu Ende. So blieb noch Zeit genug, um am Abend an den Vorträgen für den kommenden Tag zu feilen.

Foto: Jan Oliver Löfken

4. und 5. Wettkampftag

Auf Exkursion zum Phimai-Tempel:

„Wir haben uns wie Könige gefühlt"

Am vierten Wettkampftag haben sich alle fünf deutschen Jungphysiker um die Hamburgerin Dominika Stronczek noch einmal richtig ins Zeug gelegt. Es galt, sich von Platz 10 in die vorderen Medaillenränge zu schieben. Um nach den Vorrunden in den Finalkampf um den ersten Platz und Goldmedaille zu gelangen, war vor allem wegen der Stärke des Teams aus Singapur, leider kein realistisches Ziel mehr.

Mit Iran und Macao traf Dominikas Team auf Gegner, die nach den bisherigen Vorkämpfen auf eher hinteren Plätzen rangierten. Doch war das kein Grund, an Elan nachzulassen. Denn es geht beim Physik-Weltcup um die absolute Punktzahl und nicht nur um einen Sieg in der jeweiligen Dreier-Wettkampfrunde. Dies beherzigte Dominika und lieferte - zusammen mit Ann-Kathrin Raab aus Rosenheim der Jury eine pfiffige Laser-Show, um die komplexen Lichteffekte schlüssig zu erläutern. Iran und Macao hatten dieser Vorstellung nicht allzu viel entgegen zu setzen. So freute sich das deutsche Team über eine ordentliche Bewertung mit 6,3 Punkten. Iran (5,5) und Macao (4,5) blieben deutlich dahinter.

Aus allen drei Wettkämpfen dieses Tages ging das deutsche Team klar als Sieger hervor. „Wir haben uns ja auch über viele Monate vorbereitet„, sagt Dominika. Doch ob die gewonnenen Punkte reichen werden, um eine Medaille zu gewinnen, kann auch die Siebzehnjährige nicht absehen? Allein für Ungeduld und zitterndes Abwarten bleibt nicht allzu viel Zeit. Denn die thailändischen Gastgeber, die den Physik-Weltcup bis ins Detail perfekt organisiert haben, bieten willkommene Abwechslung. Mit Polizeieskorte fährt die Kolonne der mehr als 30 Minibusse an allen Staus vorbei zum Geschichtspark Phimai. „Nun können wir endlich mal normal leben und die Freizeit genießen“, sagt Dominika. Und endlich konnten die Jungphysiker nach den Anstrengungen der vergangenen Tage etwas Luft schnappen und sich besser kennenlernen. „Und die Jungs aus Nigeria sind schon richtig lustig„, sagt Carina Kanitz aus Erlangen.

Der Tempelbezirk von Phimai ist ein Höhepunkt jeder Thailandreise. Im gleichen Stil des Weltkulturerbes Angkor Wat im benachbarten Kambodscha ragen die grandiosen Tempelbauten in die Höhe. Der wesentliche Unterschied: Die Weltcup-Teilnehmer genießen die sehr gut erhaltenen steinernen Ruinen exklusiv ohne weitere Touristenscharen. „Ich hätte nicht erwartet, dass die Gastgeber so einen riesigen Aufwand für uns treiben“, sagt Ann-Kathrin.

Ohne hindernde Absperrungen kraxelten die Jungphysiker durch die historische Anlage aus dem 13. Jahrhundert. „Wir konnten alles selbst erkunden„, sagt Dominika begeistert. Im hellem Vollmondlicht luden die Gastgeber im Schatten des Tempels zum feierlichen Bankett, natürlich wieder mit teilweise scharfem thailändischen Essen. „Zur Begrüßung verbeugten sie sich, als wären wir Könige“, sagt Dominika „Da fühlt man sich gleich schon besser.„ Knapp 100 Künstler boten eine Tanzshow, die seinesgleichen sucht. „Mir war nicht bewusst, dass man sogar mit den Händen so ausdrucksstark tanzen kann“, sagt die Hamburgerin. Langsam sickerte die Information durch, dass eine solche Show nur ein einziges Mal pro Jahr stattfinden dürfe. Mit einer Ausnahme: Für die weit gereisten Gäste des IYPT-Physik-Weltcup. So wird dieses einzigartige Erlebnis wohl niemand aus den 27 teilnehmenden Staaten so schnell vergessen.

Wer nun aber geglaubt hatte, dass die thailändischen Organisatoren damit ihr Pulver verschossen hätten, irrt gewaltig. Am nächsten Tag ging es früh am Morgen, gewappnet mit Sonnenmilch und Insektenspray, in den Dschungel von Khao Yai. In den Hügeln des berühmten Nationalparks leben Elefanten, Büffel, Affen und seltene Vögel. Immerhin ging es auf einer mehrstündigen Dschungelwanderung durch Regenwald, über Lichtungen mit mannshohem Gras und entlang kleiner Seen. „Endlich haben wir mal etwas von der tollen Landschaft gesehen„, sagt Jonas Landgraf aus Weiden. Die Tiere konnten die Jungphysiker jedoch nur hören, blicken ließen sie sich mit Ausnahme einiger Affen jedoch nicht. Dass sich Elefanten und Büffel versteckten, war eigentlich kein Wunder. Besonders wenn 500 junge Menschen - intensiv miteinander nicht nur über Physik plaudernd - im Gänsemarsch drei Stunden durch die tropische Landschaft laufen.

Während dieser faszinierenden Ausflüge hatten die Weltcup-Organisatoren das abschließende Ergebnis nach den fünf Vorrunden errechnet. „Ich freue mich, dass wir bei so vielen starken Teams eine Medaille gewonnen haben“, sagt Ann-Kathrin. Es war knapp, aber zu Bronze hat es zum Abschluss noch gereicht. Wegen des insgesamt sehr hohen Niveaus des Wettkampfs waren alle deutschen Jungphysiker erst erleichtert und dann auch zufrieden. „Doch weniger wäre schon peinlich gewesen„, gibt Jonas Landgraf zu. Alle Fünf freuen sich nun auf das kommende Finale. Singapur, Polen und China werden am allerletzten Wettkampftag gegeneinander antreten und um den Sieg des IYPT-Physik-Weltcups 2015 ringen.

Foto: Jan Oliver Löfken

letzter Wettkampftag

Physiker-Finalparty: Dominika wirbelt über die Tanzfläche

Letzter Tag des Physik-Weltcups in der Hitze Thailands. Gelassen sah das deutsche Team um Dominika Stronczek dem Finale entgegen. Denn die Fünf mussten nicht - wie zu Beginn des Wettbewerbs schon ein wenig gehofft - dieses Jahr um den Physik-Weltcup-Titel vor breitem Publikum antreten. Mit den besten Ergebnissen aus der Vorrunde standen sich dieses Jahr Polen, China und Singapur gegenüber. Die Teams durften sich ihre Vortragsthemen diesmal selbst aussehen. „Es war toll zu sehen, wie die anderen die Probleme gelöst hatten“, sagt die Hamburgerin.

Polen startete stark mit einer rundum runden Präsentation des Luftstroms zwischen zwei miteinander gekoppelten Luftballonen. China dagegen enttäuschte, da ihr Vortrag über eine rotierende, hauchdünne Schicht aus Seifenlauge eher durchschnittlich war. Blieb Singapur, die sich der teils chaotischen Bewegung eines Pendels in einem wechselnden Magnetfeld widmeten. Schon zuvor favorisiert entschied Singapur diesen finalen Dreikampf für sich. Es folgte Polen auf Platz 2 und abgeschlagen die Chinesen auf Rang 3. „Dieses Ergebnis hat mich eigentlich nicht überrascht„, sagt Dominika. „Doch hätte ich es lieber gesehen, wenn Polen gewonnen hätte.“

Auch wenn Dominika und ihre Truppe es dieses Jahr nicht in die Finalrunde geschafft haben, freuten sich alle fünf über Platz 13 und eine Bronzemedaille. Abends galt es, diesen Achtungserfolg mit den anderen Teilnehmern aus aller Welt noch tüchtig zu feiern. Viele Teams präsentierten sogar landestypische Tanz- oder Gesangseinlagen. Korea schaffte es mit seiner Version vom „Gangnam Style„ fast alle von den Stühlen zum Mittanzen zu reißen. „Diese Party war für mich ganz klar ein Highlight unserer Reise“, sagt Dominika.

Mit dem rauschenden Fest endete der IYPT-Physik-Weltcup 2015 mit einem schon vorher favorisierten Champion. Nächstes Jahr werden die Jungphysiker aus zahlreichen Staaten wieder gegeneinander antreten. Die Wahl für den kommenden Austragungsort fiel auf Jekatarinburg in Russland. „Theoretisch könnte ich nächstes Mal wieder dabei sein„, sagt Dominika. Große Lust darauf hätte sie schon. „Aber das ist nicht allein meine Entscheidung.“

Fotos: Jan Oliver Löfken

27.11.2015 - Hamburger Rathaus

Schülerin der Sankt-Ansgar-Schule gewinnt Physik-Meisterschaft (GYPT)

16.02.2015

Für die 17-jährige Schülerin Dominika hat das Faschingswochenende statt einer roten Nase eine Medaille gebracht: Bei der deutschen Physik-Meisterschaft für Jugendliche in Dachau hat Dominika Stronczek den Sprung aufs Treppchen und in die Auswahl für die Nationalmannschaft geschafft. „Sie hat uns gezeigt, dass sie das Zeug für die Auswahl hat, aus der wir die Nationalmannschaft für das internationale Turnier in Thailand auswählen werden“, lobte Rainer Reichle, der Teamchef der deutschen Nachwuchsphysiker.

Auf den Wettkampf vorbereitet hat sich Dominika Stronczek gemeinsam mit dem Team um die Physiklehrer Martin Biebl, und Ulrich Bobinger die seit diesem Jahr eine Gruppe für physikbegabte Kinder und Jugendliche für naturwissenschaftliche Wettkämpfe trainieren. „Es ist fantastisch zu sehen, dass man Wissenschaft auch sportlich betreiben kann. Wie beim Fußball auch können hier Jugendliche ihre Leidenschaft leben, der einzige Unterschied ist, dass statt mit dem Ball eben mit wissenschaftlichen Argumenten und Forschungsergebnissen gedribbelt wird“, sagt Martin Biebl. Er sei sehr glücklich, dass Dominika Stronczek mit ihren Leistungen den Sprung in die Auswahl geschafft habe. Seit Sommer hatte die Schülerin in einer Arbeitsgruppe an der Erforschung ihres Projekts gearbeitet und untersucht, warum sich schillernde Muster auf Seifenhaut unter bestimmten Bedingungen zu drehen beginnen.

Beim „German Young Physicist Tournament“ haben die Teilnehmer ihre Ideen zu 17 vorgegebenen physikalischen Problemen einer hochkarätigen Jury präsentiert. Wie beim internationalen Physikturnier IYPT mussten sie gleichzeitig aber auch Schwachstellen in den Forschungsarbeiten der anderen Gruppen finden und offen diskutieren. Für eine gute Platzierung notwendig waren beide Qualitäten – Wissenschaft und Kommunikationsfähigkeit.

In diesem Jahr hat das GYPT in Dachau bei München stattgefunden. 36 Forschertalente hatten den Weg dorthin gefunden, in 32 so genannten „Matches“ waren sie gegeneinander angetreten. Die Schirmherrschaft für das erst drei Jahre alte Turnier hatte die deutsche physikalische Gesellschaft. Neben Dominika Stronczek waren aus der Hamburg noch die Schüler Fritzi Klatt, Frederik Weißler, Joana Konrad und Florian Reich angetreten.

Für Dominika Stronczek geht die Forschungsarbeit jetzt weiter: Im März ist sie zum ersten Trainingslager nach Ulm eingeladen. Dort wird sich dann entscheiden, ob sie mit vier weiteren Physikbegeisterten nach Thailand fliegen darf.

Für Rückfragen: Dr. Konstanze Nickolaus, 0178 8250226 (GYPT)

Der GYPT-Stützpunkt Hamburg an der Sankt-Ansgar-Schule, Bürgerweide 33, 20535 Hamburg, steht interessierten Schülerinnen und Schülern ab Klasse 10 offen. Mit dem Leiter Martin Biebl können Sie hier Kontakt aufnehmen. Die Gruppe trifft sich mittwochs von 14-17 Uhr, zusätzlich freitags nach Absprache. Unterstützer des Hamburger Standorts sind die Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung, die Deutsche Physikalische Gesellschaft, die Universität Hamburg, der Förderverein der Sankt-Ansgar-Schule und die Initiative NAT.

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